Eisstation – bedeutet für mich ROV(Tauchroboter) Einsatz. Um ein solches Teil hier betreiben zu können, ist richtig viel Arbeit angesagt. Um unter das Eis zu kommen benötigt man ein Loch im Eis, mit der Größe von ca. 1×1 Meter.
Marcel und Tomas haben diese Arbeit heute Morgen um 06:00 übernommen. Da wir gestern schon auf dem Eis waren hatten wir zwei Nansen-Schlitten schon mit mehreren hundert Kilo Material gepackt und mussten uns nur um die drei Pulkas kümmern. Pulkas sind kleine ca. 180cm lange Schlitten die normalerweise von einer Person gezogen werden. Das ganze Material muss dann mit dem Kran von der Polarstern runter aufs Eis gesetzt werden. Von hier transportieren wir alles zum Einsatzort, was im besten Fall mit einem Schneeschlitten passiert. Im schlechtesten Fall muss alles von Hand durch unwegsames Gelände (Eisschollen die sich auftürmen) gezogen werden. Dort angekommen bauen wir als erstes ein Zelt auf, in welchem die ganze Elektronik für die Steuerung, Navigation und Datenaufzeichnung untergebracht wird. Zwei Generatoren die zusammengeschaltet werden, sorgen für die notwendige elektrische Energie. Parallel zum Aufbau der Elektronik. Müssen Löcher für unser Messprofil durch das 1 – 4 Meter dicke Eis gebohrt werden. In zwei Richtungen je 10 Löcher mit jeweils 10 Meter Abstand. Durch die Löcher wird das Eis exakt vermessen. Damit man die Löcher unter dem Eis besser findet, werden nun Markierungen durchgesteckt.
Bis hier hin hat die ganze Aktion schon mehrere Stunden gedauert. Als Nächstes geht der Tauchroboter ins Wasser. Er ist mit zwei Strahlungssensoren ausgestattet, die exakt die Strahlung messen, die am ROV ankommt. Ein zweiter, stationärer Sensor über dem Eis beim Zelt, misst die Strahlung, die oben vorhanden ist(es ist ja nicht immer gleich hell). Unter dem Eis wird nun ein Gittermuster abgefahren, was bei den Vorhandenen Strömungen gar nicht so einfach ist und vom Piloten viel Konzentration und räumliches Vorstellungsvermögen abverlangt.
Nach dem mehrstündigen Einsatz des ROV (Tauchroboter) werden neben jedem Loch noch ein Bohrkern gezogen. Danach wird alles wieder abgebaut und auf die Schlitten verpackt. Rücktransport zur Polarstern. Mit dem Kran kommt alles an Bord (heute war es 19:30). Nun müssen noch alle Metallteile von unserer Ausrüstung gewaschen (wegen dem Salz) und zum trocknen ausgebreitet werden. Aufgeräumt wird morgen. Die Polarstern ist schon wieder unterwegs durchs Eis, zu unseren nächsten Einsatzort.
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