N 79°57.43 – E 02°33.50 – 28.Tag auf See
Gestern bekamen wir ordentlich Probleme mit der Scholle. Wir waren mitten in einem Tauchgang als plötzlich das ROV seine Position wegen Strömung nicht mehr halten konnte. Gleichzeitig konnte auch ODEN die Position nicht mehr halten und sie mussten Ihre Festmacher loswerfen. Dazu gehörte natürlich auch das Trennen der Verbindung zum ROV-Kontrollstand der sich auf ODEN befindet. In der Folge verloren wir die Kontrolle über das ROV inklusive Antrieb. Die Strömung war so stark, dass zwei Mann nicht in der Lage waren das ROV am Tether (Kabel für Daten und Strom) zurück zum Loch zu ziehen. Glücklicher weise kamen gerade Kollegen vorbei und mit 5 Mann wurde das ROV gerettet. Gerade als es sicher am Haken hing kam die Ansage vom Captain, dass wir alles sofort liegen lassen und augenblicklich zum Schiff zurück kommen müssen. Alle sind gut und sicher auf das Schiff gekommen.
Was war passiert? Vermutlich hat uns eine andere Scholle weggedrückt und durch die Bewegung im Wasser kam es zu der starken Strömung. Da hatte ODEN und das ROV das gleiche Problem. Heute Morgen in aller Frühe hat der Captain das Problem auf Eisbrecher Art gelöst. Er hat die andere Scholle in einer aufwändigen Aktion in Kleinteile zerlegt. Auf dem Bild sieht man das Trümmerfeld.
Wir hatten dann erst mal Ruhe. Gerade als wir dann alles messbereit hatten, kam heute morgen die nächste Evakuierung der Scholle. Eisbärenbesuch aus 06:00 Uhr. Der Eisbär ließ sich recht schnell verscheuchen. Und dann kam auch gleich der Nebel. Das Ende vom Lied war – der restlichen Tag im Standby für uns und keine einzige Messung.
Drohnenaufnahme von gestern Mittag, vor der Schollenkollision.
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